
MEET THE MAKER
Ineke
„2008 sitze ich zum ersten Mal im Flieger nach Kathmandu und denke nicht daran, dass noch viele Male folgen werden. Im Rahmen des Studiums „Textiele Vormgeving“ in Maastricht mache ich „nur“ ein Praktikum in Nepal. Von wegen. Zu der Zeit hängt Nepals Bruttoinlandsprodukt zu 30% von den Überweisungen der in den Golfstaaten schuftenden Nepalis in ihre Heimat ab. Nicht auszuhalten … und in mir reift der Gedanke, in diesem armen Land mit so brillanten Ressourcen textile Produkte herzustellen, die dem Anspruch nach Luxus in Europa gerecht werden. Dann könnte sich die Wirtschaft von innen heraus entwickeln… Firmengründung, Produzenten-Sourcing, Label-Entwicklung, Suche nach Mitstreiter:innen, Produktentwicklung, Shopimplementierung – nicht in dieser Reihenfolge sondern alles parallel. So entsteht neyo..“
Die Mitarbeiter:innen in Kathmandu sind die DNA von neyo.. Ihre Handarbeit macht den Unterschied. Allen gutgemeinten Tipps von Fachleuten (das wird zu teuer!) zum Trotz steht von Anfang an fest, dass jeder Stricker und jede Strickerin auf dem Hang Tag des Teils, das er/sie gefertigt hat, auch selbst unterschreibt. Ein ungewöhnlicher Schritt in einem Markt, in dem starke Arbeitsteilung und große Austauschbarkeit der Menschen als Must-Have für die Wettbewerbsfähigkeit gelten. Ineke behielt recht: Menschen lieben es, ihren neuen neyo. auszupacken, nach dem Namen auf dem Hang Tag zu suchen und dann online das Bild zu sehen und die Geschichte des Menschen zu lesen, durch dessen Hände der Pullover, der Cardigan, der Schal,… bis zu seiner Vollendung ging.